Wolfspolitik braucht Weitblick und jetzt einen Plan

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Wolfspolitik braucht Weitblick und jetzt einen Plan

(Teltow, 10.09.2025) Zum Anlässlich des „Dialogs Wildtiermanagement – Wolf“ des Ministeriums für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt- und Verbraucherschutz (MLEUV) Brandenburg sieht es der Landesbauernverband als zwingend erforderlich an, jetzt die weitreichenden Möglichkeiten des Jagdrechts auszuschöpfen und drängt darauf, noch in diesem Jahr einen verpflichtenden gesetzlichen Ausgleich für zusätzlich nötige Herdenschutzmaßnahmen einzuführen.

Die Diskussion um den Umgang mit dem Wolf in Brandenburg ist aufgeheizt wie selten zuvor. Der Landesbauernverband mahnt daher: Wer sich grundsätzlich gegen eine Abschussquote ausspricht, darf als Antwort auf reale Entwicklungen nicht ohne ein Konzept dastehen. Die Wolfspopulation wird in den kommenden Jahren weiter anwachsen verbunden mit allen Folgeproblemen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Wolf bedeutet, darauf vorbereitet zu sein und auch die Möglichkeiten des Jagdrechts zu nutzen.

„Jeder, der heute meint, die ganze Wahrheit zu kennen, muss einen Plan in der Schublade haben, wie man innerhalb kürzester Zeit auf Probleme, die aus hohen Wolfsdichten erwachsen, reagieren kann“, erläutert LBV-Präsident Henrik Wendorff den Ansatz des Landesbauernverbandes. „Wir brauchen ein verbindliches und rechtssicheres Verfahren, wie Wölfe zügig, technisch, unbürokratisch und ohne aufwendige Einzelfallgenehmigung entnommen werden können. Dazu gehört beispielsweise auch die Möglichkeit, Wölfe in Zaunnähe letal zu vergrämen.

Was für uns als Landwirte selbstverständlich ist, hat sicher nicht jeder vor Augen: Mit der Entscheidung, den Wolf als jagdbare Art in das Jagdrecht aufzunehmen, würden wir eine waidgerechte Regulierung des Wolfsbestandes, aber auch den Schutz der Tiere durch die Hege gleichermaßen ermöglichen – standort- und bedarfsgerecht. Dies noch im Jahr 2025 umzusetzen ist unsere klare Forderung.

Jagd und Herdenschutz gehören beim Umgang mit dem Wolf zusammen gedacht. Beides sind zwei Seiten derselben Medaille. Das entspricht auch der Aussage im Koalitionsvertrag der Landesregierung“, unterstreicht Wendorff.

Hintergrund
Im Koalitionsvertrag von SPD und BSW heißt es zum Umgang mit geschützten Tierarten: „Wir werden alle Möglichkeiten nutzen, um ein Bestandsmanagement für den Wolf und den Biber einzuführen.“ Brandenburg hatte zu Beginn dieses Jahres mit Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen bereits einen entsprechenden Antrag in den Bundesrat eingebracht, woraufhin dieser sich für ein regionales Bestandsmanagement aussprach (Drucksache 119/25).