Das Jahr 2024: Erfolge
unserer Verbandsarbeit
(Teltow, 27.12.2024) Die #Bauernproteste im Dezember 2023 und im Januar/ Februar 2024 schärften den öffentlichen Fokus auf die Landwirtschaft. Noch nie war es so wichtig, den starken und berechtigten Protest unserer Mitglieder auf der Straße mit den konkreten Forderungen des Berufsstandes an die Politik zu untersetzen. Diesen Auftrag haben wir erfüllt. Was haben wir erreicht?
1. Neuer Zusammenhalt als Verband
Die #Bauernproteste verdeutlichten die Vorzüge unserer Verbandsstrukturen, als sich Mitglieder zusammenfanden, Ideen entwickelten, Gleichgesinnte suchten und dabei ein starkes Hauptamt für die organisatorische Begleitung zur Verfügung stand. So sorgten unsere Mitarbeiter dafür, dass die Autobahnblockaden wirksam umgesetzt werden konnten, indem man in zwei Instanzen erfolgreich gegen anderslautende polizeiliche Auflagen im Eilverfahren vorging.
2. Rückenstärkung im Koalitionsvertrag
Die konstante Arbeit des LBV zahlt sich aus. Eine Reihe von Anliegen, die der LBV in seinem Forderungskatalog in Form eines Weißbuchs im März verabschiedet hat, finden sich nun in ähnlicher Form im Koalitionsvertrag wieder. Nun kommt es auf die neue Hausleitung an, diese Anliegen auch mit den richtigen Inhalten zu füllen.
3. GLÖZ 8 und SUR sind Geschichte
Der Einfluss der Bauernverbandsfamilie wurde bei zwei europäischen Flaggschiffvorhaben deutlich: Einerseits konnte der Zwang der vierprozentigen Flächenstilllegung beendet und andererseits die wilden, aber unsachlichen Träume der pauschalen Reduktion von Pflanzenschutzmitteln verhindert werden.
4. Bürokratieabbau echt und in Farbe
Als erster Landesverband wandte sich der LBV Brandenburg mit 55 Punkten zum Bürokratieabbau an die Landesregierung. Zuvor gab es einen breiten Aufruf in der Mitgliedschaft, dem einige Betriebe folgten und deren Vorschläge in Teilen nun auch schon umgesetzt werden konnten. Mitarbeit im Verband lohnt sich.
5. Schutzstatus des Wolfs herabgesetzt
Nicht zuletzt wegen eines Gesprächs mit Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem Gelände des LBV in Ruhlsdorf Anfang September mit Verbandsvertretern sowie Vertretern des Schafzuchtverbands stimmte Deutschland auf europäischer Ebene zwei Wochen danach für die Änderung des Schutzstatus des Wolfs. Dem Bundeskanzler konnten noch einmal die Auswirkungen und die dringendsten Handlungsfelder im Umgang mit dem Wolf aufgezeigt werden.
6. Brandenburger Agrarstruktur verteidigt
Mit verschiedenen Entwürfen zu einem Agrarstrukturgesetz hatte das MLUK in der vergangenen Legislatur für viel Unruhe gesorgt. Im ministeriellen Entwurf waren neben guten Vorschlägen auch eine Vielzahl sachfremder Privilegierungen und Schlechterstellungen bis zum Ende enthalten. Mit konsequenten Stellungnahmen, Vorschlägen und politischen Impulsen engagierte sich der LBV erheblich in diesem Prozess, um dauerhaften Schaden von der Agrarstruktur abzuwenden. Dies führte dazu, dass das Ministerium letztendlich kapitulierte und weder den Gesetzes- noch den Leitbildentwurf in den Landtag einbrachte.
7. Freiwilligkeit beim Moorschutz
Allein durch die Teilnahme an zwei Anhörungen im zuständigen Ausschuss im Brandenburger Landtag konnten Vorhaben des Ministeriums und des Landesamts für Umwelt gebremst werden und ein Fokus im Rahmen der Wiedervernässung von Mooren auf die freiwillige Mitarbeit gesetzt werden. Es war zu befürchten, dass durch hoheitliche Eingriffe und vor allem Flächenkäufe Fakten geschafft werden würden, die nicht durch einen gesetzlichen Auftrag gedeckt waren.
8. Rekordsteigerung der Ausbildungszahlen
Die hervorragende Arbeit der Kreisbauernverbände und der fünf Ausbildungsnetzwerke im Land für die Qualität und das Image der Ausbildung in den landwirtschaftlichen Berufen Landwirt/in, Tierwirt/in, Fachkraft Agrarservice und Hauswirtschafter/in zahlt sich aus. Mit 309 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im Jahr 2024 wurde seit sechs Jahren ein Rekordwert erreicht. Die meisten Verträge wurden für eine Landwirtsausbildung geschlossen. Wermutstropfen: Mit den sinkenden Tierbeständen werden auch die Ausbildungsplätze in der Tierwirtschaft weniger.
9. Landwirtschaft in aller Munde
Neben der direkten politischen Tätigkeit arbeitet der LBV auch über andere Wege daran, die Leistungen der Landwirtschaft öffentlich sichtbar zu machen. In unseren Projekten „Landwirtschaft im Dialog“, „Klimabauern Berlin-Brandenburg“, „Gesellschaftlicher Wissenstransfer der Landwirtschaft in Ostdeutschland“, „MuD Integrierter Pflanzenbau“ und „MoNaKo – Modellhafte Erprobung von Naturschutz-Kooperativen“ machen wir gemeinsam mit den teilnehmenden Betrieben auf die Innovations- und Ausstrahlungskraft der Branche aufmerksam. Als gesellschaftlicher Akteur besetzen wir selbst unsere Nachhaltigkeitsthemen.
10. FARMUP!-Junglandwirte-Netzwerk gegründet
Der Landesbauernverband verstärkte ausdrücklich seine Nachwuchsarbeit und gründete das Junglandwirte-Netzwerk FARMUP!, in dem sich bereits 35 junge Führungskräfte der Landwirtschaft und solche, die es werden wollen, zusammen geschlossen haben. Ziel des Netzwerks ist es, den Stimmen der Jungunternehmerinnen und Unternehmer zu ihren Vorstellungen von einer zukunftsfähigen Verbandsvertretung mehr Gehör zu verschaffen und sie von der Wichtigkeit der Mitwirkung im Verband zu überzeugen.