Bauern wollen Beratung bei der Düngung in der Nitratkulisse

Teltow, 12.01.2021. Das Land Brandenburg hat in seiner neuen Nitratkulisse 22.822 Hektar Gesamtfläche als so genannte „Rote Gebiete“ mit zu hohen Nitratwerten ausgewiesen. Ackerland ist von der Ausweisung am stärksten betroffen. Insgesamt 284 Betriebe wirtschaften in dieser Kulisse. Mit der neuen Düngeverordnung 2020 gelten seit dem 1.1.2021 neue rechtliche Anforderungen, beispielsweise die Reduzierung der Düngung um 20 Prozent, verlängerte Sperrfristen für die Düngung oder ein verpflichtender Zwischenfruchtanbau. Auf der heutigen Veranstaltung wurden die Herausforderungen bei der praktischen Umsetzung besprochen. „Alle an einen Tisch, der Dialog zwischen Gewässerschutz und praktische Landwirtschaft ist unumgänglich“, sagt Heiko Terno, Vizepräsident des LBV Brandenburg. „Wir brauchen unbedingt eine Fortführung in einem Dialogforum Rote Gebiete“, so Terno. Der Verband forderte heute eine bessere Beratung von der Landespolitik: 1. Die transparente Veröffentlichung der Messergebnisse freizugänglich für den Landwirt. Vor allem die Trends müssen hier einbezogen werden. 2. Die Einberufung eines Beirates für umweltschonende Düngung im Land Brandenburg. Der Beirat soll praktische Hinweise zur umweltschonenden Düngung geben. Er besteht aus Wissenschaftlern, Praktikern und Vertretern der Verwaltung und soll beim Minister für Landwirtschaft angesiedelt sein. 3. Die Etablierung eines Beratungsservice für Landwirte in der Nitratkulisse. Die Landwirte, die ihre Produktion an die neuen Düngeregeln anpassen wollen, brauchen dafür eine unabhängige Stelle. Der LBV fordert die Offizialberatung neu zu denken und im Land zu stärken. „Nur mit diesem Maßnahmenpaket gelingt es uns, Gewässerschutz und Landwirtschaft weiterzuentwickeln“, so LBV Vizepräsident Heiko Terno. Die Landwirte brauchen Klarheit wie sie aus der Nitratkulisse herauskommen können. Dabei soll das Dialogforum Rote Gebiete helfen.