Brandenburger Ministerium,
Brandenburger Themen 

Pressemeldung

Uckermärkische Fleischrinder. Foto: Christian Gaul

Pressesprecher

Dr. Tino Erstling

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Teltow, 11.05.2021. Der Landesbauernverband Brandenburg kritisiert den Zeitpunkt der Stellungnahme des Brandenburger Agrarministeriums zu möglichen Konsequenzen, die aus dem Großbrand in einem Tierhaltungsbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern zu ziehen sind. Denn während das MLUK über „industrielle Massentierhaltung“ sinnierte, trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Brandenburger Landwirtschaft, um mit den agrarpolitischen Sprecherinnen und Sprechern der Koalitionsfraktionen des Brandenburger Landtages über die Perspektiven der Brandenburger Landwirtschaft zu diskutieren. Ein wichtiger Aspekt war dabei die Zukunft der Brandenburger Tierhaltung, zu der die Brandenburger Landwirte umfassende, auf mehr Tierwohl ausgerichtete Vorschläge unterbreitet haben. „Es wäre schön gewesen, wenn sich das Brandenburger Agrarministerium insbesondere an diesem Tag auf dieses wichtige Brandenburger Thema fokussiert hätte“, erklärt LBV-Hauptgeschäftsführer Denny Tumlirsch.

Der LBV Brandenburg steht für eine flächengebundene Tierhaltung, bei der das Futter für die Tiere möglichst in der Region angebaut wird und deren Stoffwechselendprodukte als nachhaltiger Pflanzendünger wieder zurück auf die Flächen gebracht werden. Mögliche Obergrenzen sollten sich daher in erster Linie an der Flächenausstattung der Betriebe orientieren. Brandenburg hat im Bundesvergleich sehr geringe Tierzahlen und gemessen an den zur Verfügung stehenden Flächen das Potenzial für einen Ausbau der Tierhaltung. Deshalb ist die Brandenburger Landwirtschaft in besonderer Weise geeignet, Berlin und Brandenburg mit regionalen Produkten zu versorgen. Dafür muss die Politik aber auch den Mut haben und Untergrenzen formulieren, die nicht nur für die Versorgung der Bevölkerung, sondern auch für Bodennährstoffe genügen.

Vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen hat sich der Berufsstand einer kritischen Selbstbewertung unterzogen und mit dem „Neuen Brandenburger Weg“ Vorschläge für mehr Nachhaltigkeit auf den Feldern und mehr Tierwohl in den Ställen entwickelt. „Als Brandenburger Landwirte wollen wir Brandenburg und Berlin mit regionalen Produkten, die gesellschaftlich akzeptiert sind, versorgen. Dafür brauchen wir die politische Unterstützung der Brandenburger Landesregierung und des Berliner Senats. Es reicht nicht mehr, wenn uns die Politik sagt, was sie nicht will. Wir wollen wissen, was konkret sich die handelnden Akteure vorstellen und wir benötigen ein Bekenntnis zur Tierhaltung in Brandenburg.“, so LBV-Präsident Henrik Wendorff. Die Vorschläge des LBV liegen auf dem Tisch.