Hilft Farbe gegen Wolfsübergriffe?  

Pressemitteilung

Foto: Helmut Jungclaus pixabay

Pressesprecher

Dr. Tino Erstling

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Teltow, 01.04.2021 Das gestern in Eberswalde eröffnete Bundeszentrum für »Weidetiere und Wolf soll künftig ein besseres Nebeneinander von Weidetierhaltung und Wolf ermöglichen. Eine Schlüsselrolle kommt dabei der Prävention zu. Um hier weitere Fortschritte zu erzielen sollen neue Vergrämungsmaßnahmen, aber auch verbesserte Wolfsschutzzäune in massiver Ausführung getestet  werden, die nicht so leicht vom Wolf zu überwinden sind. Ein gänzlich neuer Forschungsansatz ist die Untersuchung des Beuteadaptionsschema. Dabei soll untersucht werden, ob z.B. Geruch- oder Farbe der Nutztiere einen Einfluss auf das Jagd- und Rißverhalten des Wolfes hat. Dies soll z.B.  anhand speziell auf die Wolle aufgetragener Farbpigmente bzw. Streifen (schwarz, blau, gelb, grün) und aufgebrachter natürlicher Duftstoffe geprüft werden.

Ziel ist es zu untersuchen, ob sich durch diese Maßnahmen die Zahl der Nutztierrisse senken lässt. Der Bauernverband begrüßt grundsätzlich dieses Anliegen, da allein im vergangenen Jahr 625 Schafe und 84 Rinder von Wolfen gerissen wurden.  Man könne allerdings nicht so lange warten bis eventuelle positive Ergebnisse der Studie vorliegen sondern man müsse schon heute mit einem aktiven Wolfsbestandsmanagement eingreifen, fordert der LBV.  Wie dringend ein Bestandsmanagement und verbesserte Schutzmaßnahmen sind zeigt die rasante Zunahme der Risse und das Wachstum der Wolfspopulation auf inzwischen über 400 Tiere. Damit leben allein in Brandenburg mehr Wölfe als im 15mal so großen Schweden, wo die jährliche Entnahme von Tieren gestattet ist. .