Brandenburger Agrarstruktur
ermöglicht dringend notwendige
Investitionen in Zukunftstechnologien   

Pressemeldung

Foto: Sensor mit Pflanzenschutzspritze. Foto: Thorsten Mohr

Pressesprecher

Dr. Tino Erstling

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Der Landesbauernverband Brandenburg e.V. plädiert für den Erhalt einer vielfältigen Agrarstruktur. Teil 2

Teltow, 20.05.2021. Am 2. Juni befassen sich die Abgeordneten des Brandenburger Landtages mit dem Entwurf eines agrarstrukturellen Leitbildes aus dem Brandenburger Landwirtschaftsministerium. Im Ministeriumspapier fehlt das Bekenntnis zu den für Brandenburg typischen Betriebsstrukturen, sodass zu befürchten ist, dass diese bei der Pacht und beim Eigentumserwerb benachteiligt werden könnten. Deshalb wird der LBV bis zur Debatte im Plenum pro Woche jeweils ein Argument in die Diskussion einbringen, dass den Wert einer vielfältigen Agrarstruktur mit verschiedenen Unternehmensformen und Betriebsgrößen unterstreicht.

Die vielfältige Agrarstruktur in Brandenburg ermöglicht die flächendeckend dringend notwendigen Investitionen in moderne Zukunftstechnologien auch wirtschaftlich nachhaltig. So ist die gesellschaftlich geforderte Reduzierung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln im Ackerbau nur durch den Einsatz von digitaler Präzisionstechnik möglich. Diese kostet allerdings mehrere Hunderttausend Euro pro Maschine. Auch die Anschaffung moderner GPS- sowie Mess- und Sensor-Technik erfordert hohe Investitionen. Sie ermöglicht eine noch umweltgerechtere Bewirtschaftung durch eine teilflächenspezifische Pflege der Kulturen. Gleiches gilt für den Bereich Tierhaltung. Der Umbau der Ställe für Verbesserungen beim Tierwohl erfordert den Einsatz hoher Summen. Einer durch Vielfalt geprägte Agrarstruktur fällt es leichter, diese auch in der Fläche seriös zu finanzieren und entsprechend der Marktnachfrage in Größe und Form anzupassen.
Insgesamt sind im Land Brandenburg 3.300 landwirtschaftliche Haupterwerbs- und 2.100 landwirtschaftliche Nebenerwerbsbetriebe gelistet. In diesen Unternehmen waren 2020 rund 37.700 Personen beschäftigt, von denen 14.500 in Vollzeit arbeiteten. 2010 waren 36.500 Menschen in der Landwirtschaft tätig. Die Zahl der Familienarbeitskräfte reduzierte sich in den vergangenen zehn Jahren von 6.200 auf 5.300. Bei den ständig Beschäftigten gab es mit rund 17.500 Personen kaum Veränderungen. Dagegen hat sich die Zahl der Saisonarbeitskräfte von 12.500 auf 15.000 erhöht. Gut ein Drittel aller in der Landwirtschaft Beschäftigten waren Frauen.