PRESSEMELDUNG

LBV-Brandenburg fordert Präventionsmaßnahmen, die über das bestehende Jagdrecht hinausgehen.

Der LBV-Brandenburg fordert, jetzt die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, damit die nachhaltige Reduzierung der Schwarzwildbestände gelingt. „Dazu gehört unter anderem, dass Bejagungsschneisen in allen Ackerkulturen unbürokratisch möglich werden. Bisher ist das nur beim Mais der Fall. Darüber hinaus sollte den Jägern in allen Regionen Brandenburgs die Trichinenprobengebühr befristet erlassen werden. Anreize für einen stärkeren Eingriff in die Wildschweinbestände sind ebenfalls ernsthaft zu diskutieren.“, erklärt LBV-Präsident Henrik Wendorff.

Teltow, 24.01.2018. Auf der heutigen Sitzung des Landtagsausschusses für Verbraucherschutz steht das drängende Thema Afrikanische Schweinepest (ASP) auf der Agenda. Das Verbraucherschutzministerium berichtet zum aktuellen Stand der Vorbereitung von Präventions- und Abwehrmaßnahmen.

„Wir brauchen jetzt Maßnahmen, die über das bestehende Jagdrecht hinausgehen. Ich denke da vor allem an die Schwarzwildbejagung in Schutzgebieten und in befriedeten Bezirken. Hier gibt es Beschränkungen, die in Anbetracht der aktuellen Gefahr nicht länger zu rechtfertigen sind. Auch der befristete und zweckgebundene Einsatz von Nachtzieltechnik wäre eine mögliche Option.“, gibt Wendorff zu bedenken.

Hinsichtlich einer funktionierenden Tierseuchenvorsorge fordert der LBV einen mit weitreichenden Befugnissen ausgestatteten Koordinator, der die unterschiedlichen Zuständigkeiten aller Beteiligten wirksam bündelt. Sonst kommt es unweigerlich zu Reibungsverlusten, die wir uns nicht leisten dürfen. Die Brandenburger Schweinehalter ruft Henrik Wendorff zu erhöhter Wachsamkeit auf. „Wichtig ist jetzt die Überprüfung und konsequente Umsetzung der Biosicherheit in den Betrieben.“

Bereits ein ASP-Fall im Wildschweinbestand hätte - ohne dass ein Hausschwein betroffen ist - erhebliche Konsequenzen auch für eine große Zahl von Schweinehaltern. Selbst bei einem regional begrenzten Seuchengeschehen würde Deutschland von vielen Ländern für den Export von Schweinefleisch und Schweinefleischerzeugnissen gesperrt werden. Dramatisch wären damit auch die wirtschaftlichen Folgen in den vor- und nachgelagerten Bereichen.   

Für nähere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: Dr. Tino Erstling, Pressesprecher Tel. Nr. 0151 12 21 86 92