#ZukunftsBauer-Botschaften
aus Berlin
Pressemeldung
Landwirte, Ehrenamt und Hauptamt des Landesbauernverbandes Brandenburg auf dem gigantischen Strohsofa beim Aktionstag #ZukunftsBauer vor dem Brandenburger Tor. V.l.n.r.: Jan-Derk Koning (KBV HVL), Vanessa Paap (LBV), Moritz Fischer (KBV HVL), Heiko Terno (BV SB), Mitarbeiter des LWB Koning, Stefan Bernickel (BV UM), LBV-Präsident Henrik Wendorff (KBV MOL), Meike Mieke (LBV); Foto: Sophie Sponbiel (DBV)
(Berlin, 27. Mai 2025) „Wir wollen die Menschen von unseren Ideen für die Zukunft begeistern und auch mitnehmen“, wendete sich LBV-Präsident Henrik Wendorff heute zum Auftakt der Aktion „Frag‘ den #ZukunftsBauer – Bürgerdialog auf dem Strohsofa“ an das Publikum. „Wir wollen erklären, wie wir die gesellschaftlichen Ansprüche, klimatische Herausforderungen und Wirtschaftlichkeit in der Landwirtschaft unter einen Hut kriegen und unsere Branche zukunftsfest machen.“
Zum heutigen #ZukunftsBauer-Tag luden der Deutsche Bauernverband (DBV) gemeinsam mit dem Landesbauernverband Brandenburg (LBV) zum Bürgerdialog auf einem 5x2 Meter großen Strohsofa im Herzen der Hauptstadt auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger ein.
„Als uns der Bauernverband gefragt hat, ob wir hier vor dem Brandenburger Tor ein großes Strohsofa für einen Bürgerdialog errichten, haben wir nicht lange gezögert“, erklärte Landwirt Jan-Derk Koning zum Einstieg ins Gespräch. „Stroh ist ein uraltes, grundlegendes Material der Landwirtschaft, das wir für unsere Tiere benötigen. Es ist uns wichtig, das zu zeigen und zu erklären – ganz analog!“ Zuvor hatte der familiengeführte Landwirtschaftsbetrieb Koning aus dem Havelland acht Strohballen mit einem Ballenwagen-Gespann nach Berlin gefahren und diese auf dem Pariser Platz mit Schlepper und Gabel zu einem Sofa rangiert, das sofort lebhaft von den Vorbeigehenden als Fotomotiv genutzt wurde.
Bürgerinnen und Bürger wurden ermuntert, auf dem Sofa Platz zu nehmen und den anwesenden Spitzenvertreterinnen und -vertretern beider Verbände als auch den angereisten Landwirten ihre persönlichen Fragen zur Landwirtschaft zu stellen. Die Besucherinnen und Besucher interessierte u.a., inwiefern die Landwirtschaft als Berufsfeld für junge Menschen noch attraktiv sein kann, ob künstliche Intelligenz in der Branche ein Thema sei, was es mit dem Einsatz von Glyphosat auf sich habe oder wie sich die Landwirtschaftsbetriebe den klimatischen Herausforderungen stellen. Letztere hätten angesichts der anhaltend geringen Niederschläge in Brandenburg besondere Brisanz. Transparent und zugewandt gaben die Vertreterinnen und Vertreter aus der Landwirtschaft Auskunft.
Der LBV nutzte den spektakulären Rahmen des Aktionstages auf dem prominentesten Pflaster Berlins auch, um die derzeit zukunftsweisendste Technik für den klimaangepassten Pflanzenbau vorzuführen: Die Strip-Till-Technik im Demonstrationsbetrieb „Integrierter Pflanzenbau“ von Landwirt Stefan Bernickel aus der Uckermark. In Kombination mit weiterer Striegel- und Walztechnik sowie mit einem gezielten, minimalen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln werden unerwünschtes Beikraut eingedämmt, mehrere Überfahrten auf dem Acker eingespart und – vor allem – die Verdunstung von Wasser durch die gewährleistete kontinuierliche Bodendeckung erheblich minimiert. „Ich spare mindestens 20 Liter pro Quadratmeter“, erläuterte Landwirt Bernickel, „das sind bei 250 Hektar, die ich beackere, 50 Millionen Liter Wasser im Jahr, die nicht unnötig verdunsten.“
Natürlich stünden dieser beeindruckenden Zahl auch Nachteile des Systems gegenüber, ergänzte Bernickel. Die Anschaffungskosten und eine komplexere Logistik für die zeitgleiche Ausbringung von Dünger und Saatgut erfordern betriebliche Umstellungen, die nicht einfach zu stemmen sind. Umso wichtiger seien Tage wie der heutige, um Verständnis für die oft langwierigen Entwicklungsprozesse in der Landwirtschaft zu erwirken und gleichzeitig eigene Lösungen und Vorschläge für die anstehenden Herausforderungen zu präsentieren.
Alle zwei Jahre veranstaltet der Deutsche Bauernverband gemeinsam mit dem Landesbauernverband Brandenburg und den Landes- und Kreisverbänden einen Aktionstag, bei dem sich die Landwirtschaft im städtischen Umfeld öffentlichkeitswirksam präsentiert. Die Landwirtschaft, die vor den Toren der Stadt stattfindet, soll den Bürgerinnen und Bürgern in den Städten nähergebracht werden. Gleichzeitig sollen Vorurteile abgebaut und Wissen über die Erzeugung von Lebensmitteln vermittelt werden.